Wielkopolska setzt auf Schienenverkehr
Die Eisenbahninfrastruktur in Polen, einschließlich Wielkopolska, hinkt trotz der Veränderungen der letzten Jahre immer noch hinter den westeuropäischen Ländern her. Ohne einen gut funktionierenden Transport kann man nicht vom Erfolg der Region sprechen. Eine Transformation des Eisenbahnverkehrs im Eisenbahnknoten Posen, einem der wichtigsten in Polen aufgrund des hohen Passagieraufkommens, ist notwendig.
Das Infrastrukturministerium plant den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, die von Warschau nach Westen bis Lodz und dann südwestlich nach Breslau und westlich – über Kalisz – nach Posen führt. Aufgrund des Streckenverlaufs wird das Projekt „Y“ genannt. Die Arbeiten im Eisenbahnknoten Lodz, u.a. der Bau eines Durchmesser-Tunnels unter dem Stadtzentrum, sind bereits im Gange. Züge von Warschau nach Lodz sollen bereits 2032 mit 350 km/h rasen und weiter nach Posen – im Jahr 2035. Der Bau dieser Strecke wird für Wielkopolska von großer Bedeutung sein, nicht nur, weil sie Posen mit Warschau verbindet und die Fahrzeit um 1 Stunde auf ca. 1,5 Stunden verkürzt, sondern auch, weil sie eine schnelle Verbindung innerhalb Wielkopolska gewährleistet: zwischen dem Ballungsraum Posen und dem Ballungsraum Kalisz-Ostrow.
Bereits ab 2025 ist die Inbetriebnahme eines Regionalexpressnetzes in Wielkopolska geplant, das Posen mit anderen größeren Städten der Region wie Gniezno, Leszno und Konin verbindet. Die Züge halten nicht an Zwischenstationen, und die Fahrzeit wird je nach Strecke 30 Minuten bis 1 Stunde betragen. Geplant sind auch neue Investitionen in der Region: der Bau eines zweiten Gleises auf der Strecke Posen-Pila im Bereich Oborniki, die Elektrifizierung der Strecke Posen-Wagrowiec oder der Ersatz der dort verkehrenden Dieselzüge durch Wasserstoffzüge, die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecken Szamotuly-Miedzychod und Czempin-Srem. Letztere wird die zehnte Strecke im Rahmen der Posener Stadtschnellbahn (PKM) sein.
Die Posener S-Bahn (PKM) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Wielkopolska, der Stadt Posen, des Landkreises Posen sowie der Gemeinden und Landkreise entlang der Bahnstrecken des Posener Verkehrsknotenpunktes unter Beteiligung des Verbandes Metropole Posen (Metropolia Poznan). Die PKM bietet Bahnverbindungen innerhalb des Ballungsraums Posen und deckt ein Gebiet im Umkreis von ca. 50 km von Posen ab. Die Züge verkehren derzeit in neun Richtungen, und die Taktfrequenz in den Hauptverkehrszeiten beträgt 30 Minuten. Die PKM ist zweifellos ein Erfolg aller am Projekt beteiligten Selbstverwaltungen.
Die weitere Entwicklung des Schienenverkehrs in Wielkopolska wird ohne den Umbau des Eisenbahnknotens Posen, einschließlich des Hauptbahnhofs Posen, nicht möglich sein. Schätzungen zufolge wird der Hauptbahnhof Posen bis 2030 täglich fast 100.000 Fahrgäste bedienen. Der Umbau des Hauptbahnhofs Posen wird nach 2030 beginnen. Vorläufige Pläne sehen die Erhöhung der Anzahl der Inselbahnsteige auf 8 (16 Gleise) und den Bau einer neuen Bahnhofshalle über den Bahnsteigen gegenüber dem Messehaupteingang vor. Erforderlich sind auch der Bau eines dritten Gleises auf der Strecke von Posen nach Osten (Richtung Warschau) sowie der weitere Ausbau der integrierten Umsteigeknoten und der dazugehörigen sicheren und komfortablen Parkplätze, die die Einwohner dazu anregen sollen, ihr Auto abzustellen und ihre Reise mit der Bahn fortzusetzen.